Singebewegung
„Der Mensch kann manche Sachen“: Wir haben mit viel Zeit und Hingabe die schönsten Lieder der Singbewegung der DDR für dich in einem Archiv zusammentragen.
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Knüpflied auf eine Unruhestifterin
Wenn die Neugier nicht wär, müsste ich nicht mehr wandern. Hätte endlich die Ruh´ und ganze Schuh´, wenn die Neugier nicht wär…
Danke, weitermachen
Danke, weitermachen, vieles noch verzwanzigfachen. Danke, weitermachen, danke für bisher. Dank zunächst den Trümmerfrauen, die den Schutt wegräumten, dass wir, um neu aufzubauen, keine Zeit versäumten.
Oktober-Song
Da hab´n die Proleten Schluss gesagt und die Bauern: es ist soweit – und hab´n den Kerenski davongejagt und die Vergangenheit. – Und das war im Oktober, als das so war, in Petrograd in Russland im siebzehner Jahr.
Unter vier Augen
Du bist gemein, du bist so ungezogen. Ich hab es schon so oft mit dir versucht. Du hast mich kalt und ungeniert betrogen, drum sei in alle Ewigkeit verflucht! Fast sieht es aus, als wolltest du jetzt sagen: Sei nicht so stur, hab doch Geduld mit mir! Das ist vorbei, ich werd es nicht mehr wagen, ich bin geheilt, ich hab genug von dir!
Kleine politische Lehre für den Hausgebrauch
Zwei Männer saßen einst beim Rum, sie tranken und sie tranken. Da fiel der eine plötzlich um, der andere tat nur schwanken. Der eine nun, horizontal, lag ds als wie von Sinnen, der andere, noch vertikal, der wollte dem entrinnen.
Entscheidung
Du weißt, ich habe dich lieb, und du kennst meinen Weg. Du weißt, ich kann mich nicht teilen komm zu uns oder geh. Du lebst ohne zu fragen, und du willst die Fragen nicht sehn – und beide trennt ein Wasser, man kann zwischen den Ufern nicht stehn.
Träume werden Rauch
Gras gesät hab ich in deinem Garten, doch die Vögel kommen wohl nicht mehr. Welcher Mond hat dich mir fortgenommen? Ach, die Hände dieser Welt sehr leer. Auf dem Balkon der Nächte erfriert der Himmel auch. Die Liebe wird zu Staub uns, die Träume werden Rauch.
Ich bin es müde
Ich bin es müde mit dem Leid an meiner Hand zu gehen, auf meinem Weg nur bittre Zeit und nicht das Glück zu sehen. Immer als Trost den herben Wind und Vögel ohne Schwingen, die frieren und geschlagen sind; sie wagen nicht zu singen. Warte mein Lied, und hab´ Geduld, und Seele, halte nicht die Schuld, nun trink´ und singe wieder neu.
Hätt ich einen Hammer
Hätt ich einen Hammer, ich hämmerte am Morgen, ich hämmerte am Abend weit über mein Land. Zerhämmernd die Kriege und hämmernd laut zu warnen; zu schmieden die Liebe zwischen Brüdern all und Schwerstern weit über dem Land.
Lied vom Subbotnik
Hart ist der Winter, die Kälte ist groß und kleben die Blusen, die schweißigen. Wir Kommunisten stapel den Soß Holz am Subbotnik, am fleißigen.
Für Volk und Freiheit (Lenins Lieblingslied)
Im Kerker zu Tode gemartert vom Feinde in ohnmächtiger Wut, im Kampf für das Volk und die Freiheit da gabst du dein Leben, dein Blut.
Hüt du dich
Ich weiß ein Maidlein hübsch und fein: Hüt du dich! Ich weiß ein Maidlein hübsch und fein, es kann gar falsch und freundlich sein: Hüt du dich! Hüt du dich! Vertrau ihr nicht, sie narret dich, sie narret dich.
Das Lied der Matrosen (aus dem gleichnamigen DEFA-Film)
Vergesst nicht das Lied der Matrosen von Frieden und Freiheit und Brot! In Kiel, im September siebzehn. Wer das Lied sang, der ging in den Tod. Denn die den Frieden wollten, die wurden ja Meuterer genannt. Matrosen sollten sterben durch Matrosenhand. Aber ein junger Heizer pfiff leise: Reise, reise, reise, reise! Brüder, seid bereit! Für unsre Stunde und unsre Zeit.
Das Lied
Die Abenddämmerung hatte den Maientag gefangen. Ich stand auf dem Marktplatz, Sowjetsoldaten sangen.
Ich liebe dich, Leben
Wieder neigt sich ein Tag, und die Lichter verlöschen am Hange, nur ein Wort klingt mir nach, und ich denk auf dem Heimweg noch lange: Geh auch müd´ ich nach Haus, unser Leben ist schön, immer wieder! Jeder Tag ist mir wert, seine Sorgen und Freuden und Lieder.
Überlegung
Es ist früh am Morgen, die Sonne scheint so schön, und du möchtest heute nicht zur Arbeit gehen. Du könntest sagen, du warst krank, dir war nicht wohl, der Kopf tat weh, und darum musstest du den Weg zur Arbeit meiden. Doch überlege auch, an diesem einen Tag, da bleibt dein Platz leer. Und auch deine Arbeit würde liegenbleiben. Drum überleg in deinem, was sich lohnt, was du tust , was du lieber sein lässt, was dir Vorteil bringt, vielleicht im Augenblick, doch auch wem die Folgen nutzen.
Es war mal ein Mädchen (a.d. Film „Heißer Sommer“)
Es war mal ein Mädchen von kaum siebzehn Jahren, recht blond und recht hübsch und auch sonst interessant. Und dank den „Sonst“ und dank ihren Haaren hatte sie mehrere Jungs an der Hand.
Dran und drauf
Dran und drauf, drauf und dran, kommt, wir fangen mit der Arbeit an.
Lied vom CIA
Denn Gott sei Dank, der CIA ist hart, kämpft für die Menschen auf jede Art, mit Kanonen und Spionen, mit Geldern und Lügen. Wer wird wohl als nächster Entwicklungshilfe kriegen?
Die Stadt (Händel-Klub Berlin)
Drunten schwang die Stadt ein paar Leuchtlaternen. Droben zogen Nebel unter blassen Sternen.
Lied vom vergessenen Karton
Leipzig im Herbst, in der Straßenbahn 7 – Gleisbauarbeiten; „Aussteigen bitte! Der Bus zum Bahnhof steht da drüben.“ Also beeilte man sich; zurück blieb nur ein vergessener Karton.
Das eigensinnige Hansel
Hansel, dein Gretelein ist ein faul´s Schlamperlein, wird nichts beschaffen. Mutter, was denket Ihr? Grad´ so gefallets´s mir, kann ich lang schlafen.
Stundenlied
Sieben hat die Uhr geschlagen, ´s ist noch warm – nehm ich heut die Braune einfach in den Arm? Raten kann jedermann. Aber mich geht es an. Also guten Abend dann.
Sieben Meter Brennholz
Er: Sieben Meter Brennholz können wohl verbrennen, aber was ich fühle, müsste heißer brennen können. Sie: Heißer will ich glauben, aber ach wie lange?! Dass es bald verlösche, nämlich davor ist mir bange. Er: Und wenn´s auch verlöschet, brauchst ja nur ergründen, was...
Da fällt das Thermometer
Da fällt das Thermometer, der Schnee fällt her und hin, und manchmal fällt am schihang auch was kleines Blondes aus Berlin.
Kleine Frage
Ich bin nicht zum Studieren geboren, so sagte ich mir als Student, die Mühe ist ja doch verloren! Ich hab die meiste Zeit verpennt!
Kommst du einmal nach Dijon (aus Frankreich)
Kommst du einmal nach Dijon, singt im Brunnen die Fontäne.
Wir singen unsere Lieder
Wir singen unsere Lieder, wir singen, was uns gefällt. Wir singen von unserm Leben, von einer glücklichen Welt. Wir wollen Frieden für alle, nicht nur für den, der ihn hat. Die Kinder sollen gedeihen, kräftig, fröhlich und satt.
Mutter, wie weit ist Vietnam?
Mutter, wie weit ist Vietnam? Sehr weit, mein Kind, sei still! Mutter, wie sprechen die Menschen da? Ganz anders als hier, mein Kind. Mutter, warum ist da Krieg? Warum? Weil Fremde und Reich wolln, dass Arme dort arm bleiben solln, darum, mein Kind, ist da Krieg.
Du liebst das Feuer
Du liebst das Feuer, doch seine Farbe nicht. Ich bin ein treuer und ziemlich roter Wicht.