Singebewegung
„Der Mensch kann manche Sachen“: Wir haben mit viel Zeit und Hingabe die schönsten Lieder der Singbewegung der DDR für dich in einem Archiv zusammentragen.
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Es ziehen die Söhne los
Es ziehen die Söhne los, sind noch nicht mal richtig groß, sind lange nach dem letzten Krieg geboren. Doch der Mann weiß sicher noch, wie das Brot des Krieges roch vielleicht hat er seinen Vater da verloren.
Hoch die Gläser (1980)
Genossen, hoch die Gläser wir stoßen auf uns an. Wie schnell vergisst man doch im Kampf den eigenen Nebenmann. Heiladiladiho, heiladiladiho, heiladiladihei, heiladiladiho.
Ist das klar
Das geht los, geht nach vorne los, das hat Kopf, das hat auch Arme und Beine, ja, das wird groß, das wird riesengroß aber nur durch uns und nicht von alleine, ist das klar.
Ja, wer Geld hat (1960)
Und wer Geld hat, der kann trotz der Krise prassen und wer keins hat, muss sein Hemd im Leihhaus lassen. Angeschmiert sind wir ganz schön. Wer’s noch nicht glaubt, der soll doch lieber gehen.
Lied von den Kranichen
Die Kraniche fliegen im Keil, so trotzen sie besser den Winden, so teilen sie besser die Kräfte, weil die Stärkeren fliegen im vorderen Teil und die Schwächeren, die fliegen hinten.
Tag der großen Arbeit
Es wird kommen ein Tag mit viel Arbeit auf dem Feld, in der Schule, im Schacht, denn in allen Ländern der Erde hat die Arbeiterklasse die Macht
Mann der Arbeit
Sie besitzen die Maschinen, was du schaffst, stecken sie ein. Solang sie dein Geld verdienen, wirst du niemals reicher sein. Sie verlieren schöne Worte, ganz von Partnerschaft durchseelt. Und sie fressen in der Torte, was dir in der Suppe fehlt. Mann der Arbeit aufgewacht und erkenne deine Macht, alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will. Mann der Arbeit aufgewacht!
Wenn Leute unser Land verlassen (Oktoberklub 1988)
Wenn Leute unser Land verlassen, stehen wir mitunter sprachlos still, und können es oft gar nicht fassen, dass wer mit uns nicht leben will. Dann machen wir uns dessen Sorgen, wie der wo anders leben wird. Und denken: „der kommt wieder morgen“, und haben meistens uns geirrt.
Wenn dieser Morgen kommt in Vietnam
Wenn dieser Morgen kommt und dieser Tag, wenn dieser Morgen kommt und dieser Tag. Da wird ein Lachen sein, ein großes Lachen sein, jedoch viel Zorn noch übrig.
Wir sind überall
Wir sind überall, auf der Erde, auf der Erde, leuchtet ein Stern, leuchtet mein Stern. Wir sind überall, auf der Erde, auf der Erde, leuchtet ein Stern, leuchtet mein Stern. Leuchte mein Stern, auf jedem Hut, in jedem Herz, in jedem Haus. Leucht‘ roter Stern und gib mir Mut, leuchtet mein Stern weit hinaus.
Wo ist die Freiheit
Wo ist die Freiheit wo kann ich sie finden? Wo ist die Freiheit wo kann ich sie finden? Wo ist die Freiheit wo kann ich sie finden? Sag mir, wer ist frei?
Wer bin ich, und wer bist du
Wer bin ich und wer bist du, schließ mir nicht die Augen zu. Alle Liebe geht zur Ruh‘, was ich denk und was ich tu, ich bin ich und du bist du! Ich bin ich und du bist du!
Was wollen wir trinken? (Oktoberklub)
Was wollen wir trinken, dieser Kampf war lang, was wollen wir trinken auf diesen Sieg. Was wollen wir trinken, dieser Kampf war lang, was wollen wir trinken auf diesen Sieg. Am Rotem Platz steht Corvalán, auf unsere Sache stößt er mit uns an, wir trinken auf Luis Corvalán. Am Rotem Platz steht Corvalán, auf unsere Sache stößt er mit uns an, wir trinken auf Luis Corvalán.
Hier, wo ich lebe
Hier, wo ich lebe, werd ich nie und werd von keinem Tag verschont. Und schein oft Sysiphos, dem sich am End die Mühe wohl nicht lohnt. Hier, wo ich lebe, spricht der Stein, schreit noch der Boden unter dir, ich will’s nicht hören, oft nicht mehr sehen und doch, was war, lebt fort in mir.
Die Oktoberkinder
Das können die Oktoberkinder und noch viel mehr, Reisender kommst Du nach Kiew, grüße sie sehr. Reisender kommst Du nach Kiew, grüße sie sehr.
Da sind wir aber immer noch
Da sind wir aber immer noch, und der Staat ist noch da, den Arbeiter erbauen. Das Land, es lebt, es lebe hoch, weil Arbeiter sich traun.
Da geht ein Kämpfer / Interpretation: Oktoberklub
Er stieg herunter, aus den Bergen kam er, stark und auch scheu, wie junge Adler sind stolz stehen die Nachbarn an den offnen Fenstern. Da geht ein Kämpfer, seht nur, seht nur, wohin wird er gehen. Da geht ein Kämpfer, seht nur, seht nur, wohin wird er gehen.
Oma Amler
Ins Leben geworfen unterm kühlen Septembermond, achtzehnvierundneunzig, unter Franz Joseph dem Zweiten. Vater Prolet, na, und dadurch fast alles gewohnt, auch für die kommenden schweren Zeiten. Zu Hause ist Hektik mit zwölf Geschwisterlein, auf einer Backe das bisschen Lernen. Mit den Dorfweibern am Abend albern sein, nach den zehn Stunden in den feuchten Spinnerein einfach mal hochschaun zu den Sternen. Refrain: Oma Amler schlendert in den DFD. Sie nimmt die gute Tasse für die Bowle mit. Der KONSUM-Leiter spielt Akkorde an, olé. Wer fragt da nach dem längst vergangenem Schnee? Komm ’se doch mal mit. Komm ’se doch mal mit! Das Leben tanzt im Wechselschritt, und Oma Amler hopsert mit.
Die Antwort weiß ganz allein der Wind
Wie große Berge von Geld gibt man aus für Bomben, Raketen und Tod? – Wie große Worte macht heut mancher Mann und lindert damit keine Not? Wie großes Unheil muss erst noch geschehn, damit sich die Menschheit besinnt? Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind. Die Antwort, weiß ganz allein der Wind.
Wer die Rose ehrt
Wer die Rose, wer die Rose ehrt, der ehrt heutzutage auch den Dorn, der zur Rose noch dazugehört, noch solang, solang man sie bedroht. Einmal wirft sie ihn ab, einmal wirft sie ihn ab. Das wird sein, wenn´s sein wird und alle sie lieben.
Beerenlied
Im grünen Walde bin ich gegangen, hab ein rot Tüchlein umgehangen, bin in die schwarzen Beeren gesunken, hab an dem Safte mich satt getrunken, satt getrunken für einmal. einmal ist keinmal, ihr teuflischen Beeren, der Hunger gibt mir keine Ruh! Möcht zu euch sinken, möcht von euch trinken, immer, immer, immer, immer, immerzu.
Trotz alledem
Das war ’ne heiße Märzenzeit, trotz Regen, Schnee und alledem! Nun aber, da es Blüten schneit, nun ist es kalt, trotz alledem! Trotz alledem und alledem, trotz Wien, Berlin und alledem, ein schnöder scharfer Winterwind durchfröstelt uns trotz alledem!
Nimm mein Herz
Nimm mein Herz, es ist die Taube, die die Meere überfliegt, die treibt es wieder fort. Sie sucht und flieht den Ort, wo sie warm und sicher liegt.
Ein Bett im Kornfeld
Ein Bett im Kornfeld, das ist immer frei, denn es ist Sommer. Und was ist schon dabei, die Grillen singen und es duftet nach Heu, wenn ich träume. Oh! Ein Bett im Kornfeld, zwischen Blumen und Stroh. Und die Sterne leuchten mir sowieso. Ein Bett im Kornfeld, mach ich mir irgendwo, ganz alleine.
Unterwegs
Wohin soll die Nachtigall, wohin soll ich? Da fehlt was, sagt mir mein Gefühl. Ich mal` meine Sehnsucht, ich bin unterwegs. Das ist es noch nicht, das Ziel.
Der Veteranenchor
Im Saal wird’s still, sie kommen ans Licht. Die alten Genossen mit goldenen Spangen. Die Rundlichen vorn, und hinten die Langen und treten an, wie Brigaden vor Schicht. Refrain: Hört zu, ein Jahrhundert erklingt aus berufenem Mund: Der Veteranenchor singt.
Lied, aus dem fahrenden Zug zu singen
Denn wir müssen alle weiterkommen, und da dürfen wir nicht zaghaft sein. Jedes Ziel, kaum erreicht, ist schon wieder weggeschwommen. Also, heizt ein!
Die große Kumpanei
Die große Kumpanei ist eine saubere Zunft, Strauß um, o Graus um, zu dumm, dumm, dumm! Vor Weihnachten hielten sie Zusammenkunft: Riesige Kriesige, schrumm, schrumm, schrumm! Fein oder grob: Geld kostet´s doch. Braune Pfote, Heldentote, bumm, bumm, bumm.
Jedermann liebt den Samstagabend
Jedermann liebt den Samstagabend, jedermann liebt den Samstagabend, jedermann jedermann, jedermann, jedermann, jedermann liebt den Samstagabend.
Tanja
Fließt ein Bächlein hell und munter, fließt ins kleine Tal hinunter. Blühen tausend Blümelein, blühn im Sonnenschein.