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Singebewegung

„Der Mensch kann manche Sachen“: Wir haben mit viel Zeit und Hingabe die schönsten Lieder der Singbewegung der DDR für dich in einem Archiv zusammentragen.
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Um Mitternacht war ich noch frei

Um Mitternacht war ich noch frei

Um Mitternacht war ich noch frei, am Morgen war ich ein Sklave schon, am Abend in der Dämmerung sah ich den Tod auf Yaros. Disteln mein Bett, mein Dach der Wind, tagsüber brennt die Sonne mich blind, bei Nacht, da kommt der Tod zu uns, und Ratten herrschen auf Yaros. Refrain: Meer, oh Meer, weites Meer, sammle unsere Tränen, an dem Tag, der noch kommt, werden wir sie zählen.

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Lied vom Vaterland

Lied vom Vaterland

Was hatte unser Großpapa von seinem Vaterland? Er hatte die Verwunderung, dass er´s heil überstand. Er hatte seinen Kaiser, er hatte seinen Krieg. Und was dann auch nicht besser war – die erste Republik. Das hatte unser Großpapa an seinem Vaterland: Er hat sich seinen Kapp gekappt und hat dann auch nicht mehr gehabt, als er schon vorher fand. Nämlich alleweil ´nen krummen Rücken vom Sichbücken, vom Sichbücken, vor dem Herrn. Und mitunter so was Schräges in den Blicken; das sahen die Herrn, sahen die Herrn, sahen die Herrn gar nicht so gern.

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Die sieben Sachen

Die sieben Sachen

Zur Gepäckannahme brachte eine Dame ein Bild, einen Koffer, ein´ Korb und ein Sofa, eine Tasche kariert und bunt, eine Schachtel, lackiert und rund, und einen ganz, ganz kleinen Hund.

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Der Film

Der Film

Ich sah einen Film aus Millionen Bildern, davon ist jedes Bild ein Tag. Schwarz-weiß oder Farbe? Ein jeder soll sehen den Film, wie er kann und mag. Ich sah ein paar Tage meiner Kindheit an, und ich sah, was war und ist. Ich sah, was man sehr schnell vergessen kann und was mancher gern sehr schnell vergisst. Ich dachte, ich könnte den Film niemals verstehn, und dann habe ich auch mich darin gesehn. Genossen, bitte spielt mir den Film! Der Platz neben euch gehört mir. Genossen, bitte spielt mir noch mal den Film und lasst weit offen die Tür.

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Der Wind

Der Wind

Triffst du den Wind, pass auf mein Kind. Pass auf, mein Kind, der freche Wind, weiß wohl, wo deine Röcke sind. Triffst du den Wind, pass auf mein Kind! Hüt deinen Hut, den grünen Hut, weil ihn der Wind sonst angeln tut.

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Vom Pflanzen und Ernten

Vom Pflanzen und Ernten

Und ihr pflanztet den Reis, bautet ihnen das Feld. Jedes Korn war euch Schweiß, doch für sie war es Geld. Eure Arme so schwach, eure Schritte so schwer. Ihre Beutel war´n voll, eure Bäuche war´n leer.

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In allen Sprachen

In allen Sprachen

Die Sonne schickt der Erde Wärme zu und Licht, Macht da ´ne Negerhaut und dort ein Bleichgesicht. Ob du am Kongo, an der Elbe – eines bleibt dasselbe: Blut ist rot, und das verfärbt sich nicht. In allen Sprachen liebt man auf der Welt. In allen Sprachen hasst man auf der Welt. In allen Sprachen hasst man – ja – ja liebt man – ja – ja hängt man an der Welt.

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Werktag

Werktag

Ein kalter Morgen. Ich warte lang auf den Schichtbus und frier´. Leer sind die Straßen. Über den Häusern steigt Rauch, den ich schnell aus den Augen verlier´.

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