1. Strophe:

Mein erster Griff, wenn ich morgens aufsteh, ist unter das Kissen, da liegt ein Dragee ; langsam gelutscht, erlaubt es mir dann, dass ich massenhaft Pillen schlucken kann. Ich kaue erst eine gegen die Heiserkeit, dann nehm ich noch drei für die Selbstsicherheit; zu einer Tasse Tee aus Kamille genieße ich noch eine Kreislaufpille.

2. Strophe:

Dann pack ich in meine Tasche ein, was man so braucht an dem Tag an Arznei’n. Nun zwäng‘ ich mich in den Omnibus und schlucke eine Kapsel, denn deren Genuss schützt mich im städtischen Nahverkehr vor Übelkeit, Schwangerschaft und anderem mehr; mit Traubenzucker und letzter Kraft hab‘ ich es bis zum Betriebstor geschafft. Und bin ich mal im Büro ganz allein, dann schieb ich mir schnell noch ein Zäpfchen ein…

3. Strophe:

Auf Sitzungen bin ich nicht sehr versessen, mein Drogenvorrat ist genau bemessen. Grad bei derletzten Pille schlägt’s Vier, mit leerem Gepäck stürz‘ ich raus aus der Tür; an meinem Stammapothekentresen sieht man mich langsam wieder genesen. Von dort hab ich’s nicht mehr weit nach Haus, da komme ich mit einem Malzbonbon aus. Dann steige ich zu meiner Frau ins Bette und nehme zuvor noch ’n Schlaftablette. Ich leb‘ so gesund, verstehen Sie mich recht, doch ist mir in einem Fort so schlecht.