1. Strophe:
Rot schaut das Banner auf uns nieder, wir grüßen´s mit erhobener Hand und heller schmettern unsere Lieder. Die Welt ist unser Vaterland. Rot ist der Zorn, der in uns glutet. Rot ist der Hass, der uns durchdringt und rot das Blut, das uns durchflutet, um uns ein Band, ein festes schlingt.
2. Strophe:
Wir wollen männiglich verfechten der Menschheit Recht, der Armen Heil. Entlarven wollen wir die Schlechten, bekämpfen was gemein und feil. Der Knecht erfahre, dass der Reiche, so nackt wie er das Licht erblickt, dass er vom Anfang ganz der Gleiche, so hilflos und so ungeschickt.
3. Strophe:
Des Herdes Reinheit sei uns teuer sie die des Lebens Würze beut erhaltet das vestal´sche Feuer und eure Schwelle ist gefeit Wenn alles morsch und am Verwesen im Volk liegt der gesunde Kern zum Aufbau sind wir auserlesen der Tag des Sieges ist nicht fern.
4. Strophe:
Dann werden unsre Kinder nimmer des Siechtums rasche Beute sein. Nein, angehaucht von ros’gem Schimmer sich ihres jungen Daseins freun. Im Kohlenstaube der Fabriken weilt keine Mutter mehr, kein Kind. Sie mögen froh zum Himmel blicken, indes die Spule läuft und spinnt.
5. Strophe:
Reicht Euch die Hände, die ihr Glauben in Eure hohe Sendung spürt. O lasst ihn euch von niemand rauben, dann ist das Werk schon halb vollführt. Hinaus nun brause Sang der Freude, du Banner flattre uns voran. Wir alle schwören laut dir heute, der Freiheit brechen wir die Bahn!