Beide:

Beide: Wird die Liebe immerzu ein Feuer sein und bleicht das Haar, wie Sonne bleicht die Wäsche? Nein, nicht so groß, dass wir verbrennen; nicht so klein, dass wir fürchten müssten, es verlösche.

1. Strophe:

Sie: Aber wenn dein liebes Lachen einmal das vom Vortag sein wird und du längst gesagte Sachen wiederholst, dass du sie glaubst…

Er: wenn der Funke deiner Blicke mühsam wie von Feuerstein wird und du dich wie eine Wicke vor mir in die Höhe schraubst…

Beide: Wird die Liebe eine gute Tante sein? Eine Tante, die bequem ist, die schaut nur ab und zu noch nach dem Rechten ´rein, weil sie uns nur ab und zu genehm ist.

2. Strophe:

Sie: Nämlich wenn du auf der Straße immer öfter „zum Vergleiche“ musterst fremder Frauen Maße und den Kopf dabei verdrehst…

Er: Und wenn du dreihundert Tage immerzu dir machst die gleiche Haarfrisur, und wenn ich sage: Mach dich schön! Mich nicht verstehst…

Beide: Wird die Liebe eine gute Tante sein? Eine Tante, die bequem ist, die schaut nur ab und zu noch nach dem Rechten ´rein, weil sie uns nur ab und zu genehm ist.

3. Strophe:

Sie: Diese Tante gleicht der bösen Hexe aus dem Märchenlande. Hänsel, zeig ihr nicht dein Bäuchlein, dass sie dich nicht schlachten tut…

Er: Gretel, schüren wir das Feuer für die liebe, gute Tante. Lassen wir das Ungeheuer schmoren in der heißen Glut…

Beide: Wird die Liebe immerzu ein Feuer sein und bleicht das Haar, wie Sonne bleicht die Wäsche? Nein, nicht so groß, dass wir verbrennen; nicht so klein, dass wir fürchten müssten, es verlösche.