1. Strophe:
Als das Apfelbäumchen gepflanzt war, stand es dünn und arm, und man sah´s kaum vom Feld: ´s wird wohl erfrieren, ´s wird wohl verdorrn, es ist ja nur ein Holzpfahl, der es hält. Refrain: Ach, Frühling, tau die Wiesen auf, das Bäumchen treibt ein grünes Blatt: doch manche sagen, es wird kein Baum, weil´s nicht mal Blüten hat.
2. Strophe:
Als das Apfelbäumchen fünf Jahre war, blies ihm der Wind in die grüne Kron´; wird es wohl biegen, dass es bricht, neigt sich ja im leichten Windhauch schon. Ach, Frühling, send die Bienen aus, eine Blüte blüht im Laub; doch manche sagen, es wird nicht tragen, die Blüte war taub.
3. Strophe:
Als das Apfelbäumchen geprüft war, hat es seine Äste und Zweige gebreit´t; ´s wächst nicht zur Höhe, ´s bleibt wohl klein; bleibt ein magerer Strauch und bringt´s nicht weit. Ach, Sommer, send die Sonne aus, drei Äpfel hängen im Geäst; doch manche sagen, sie reifen nie, weil der Schatten sie nicht lässt.
4. Strophe:
Als das Apfelbäumchen zehn Jahre war, war´s ein Baum, trug hundert Äpfel, gelb und rund, wächst wohl zur Höhe, breitet die Kron´, hält sich mit den Wurzeln fest im Grund. Ach, Herbst, schenk deine Süße aus dem Bäumchen im zwanzigsten Jahr; ihr Apfelesser, denkt beim Schmaus, wie klein´s beim Pflanzen war.