1. Strophe:
Sie sind nicht so schlimm wie sie aussehn, sie haben ein weiches Gemüt. Sie können den Tod keiner Laus sehn und sind um die Wohlfahrt bemüht. Und wenn ein Proletenpaar draufgeht, den Gashahn nicht zu, sondern aufdreht, dann seufzen sie stark und spenden ’ne Mark für die kleine verwaiste Marie – ja, das ist das goldene Herz der Bourgeoisie.
2. Strophe:
Das Geld ist an sich nicht sympathisch, sie beuten so ungerne aus. Sie fühlen durchaus demokratisch und reden von Freiheit zu Haus. Und fällt ihnen wirklich die Not auf, dann legen sie gern etwas rot auf und schreien: Reform! Die Not ist ernorm und die Börse so lustlos wie nie – ja, das ist das goldene Herz. Das schwarzrotgoldene Fettherz der Bourgeoisie.
3. Strophe:
Wie leicht ist man menschlich erschüttert. Man hat seinen Goethe im Schrank. Doch wenn man den Kriegsprofit wittert, dann sieht man, wie schön ist ein Tank. Wie nett sehn die kleinen Schrappnells aus! Die Flamm’werfer und Parabells aus! Was Mumm hat, ja das verdient auch am Gas – ganz egal, wer krepiert wie das Vieh! Ja, das ist das goldene Herz. Das goldengepanzerte Fettherz der Bourgeoisie.
4. Strophe:
Proleten, ihr habt sie genossen, so edel, so gut und human. Wird wirklich auf euch mal geschossen, sie haben’s nicht selber getan. Die Kerle, die morden und raufen, die kann man ja kaufen zu Haufen – das ist ihr Geschäft. Doch wenn ihr sie trefft, die gedungene Mordkompanie – dann trefft ihr das goldene Herz, das goldstückgepflasterte Fettherz der Bourgeoisie.