1. Strophe:
Ein schwarzer Zug wallt langsam hin, dumpf grollend durch die Straßen von Berlin. Zweihundert Freiheitskämpfer trägt der Trauerzug, ihr eigner König war’s, der sie erschlug.
2. Strophe:
Die Opfer, die dahin gestreckt, auf Schragen jetzt, mit Kränzen überdeckt, schrein Rache für den Mord, für Wortbruch und Verrat. Sie fordern Sühne von dem Potentat. Rache!
3. Strophe:
Der Zug kommt vor des Königs Haus: „He! Menschenschlächter! Komme heraus!“ Kalkweiß tritt Majestät heraus auf den Balkon: „Den Hut ab! Königlicher Erzkujon!“
4. Strophe:
Da steht er mit verbiss ’ner Wut, barhaupt und in der Hand den hohen Hut. Denkt er an Reu? O macht euch da nichts vor, er hasst uns heut noch mehr als je zuvor!
5. Strophe:
Und bis das letzte Volk gesiegt, der letzte Königsthron zertrümmert liegt, der letzte Herrscherstamm verdorrt, bleibt dies der Unterdrückten Losungswort: Rache!